12.07.2010 – Die 26-jährige Sportsoldatin Eva Friedel (Münstertal/Foto) holte beim LAPUA Europacup in den ISSF-300-Meter-Gewehrdisziplinen in Thun (Schweiz) im Liegendkampf mit dem Weltklasseresultat von 598 Ringen die Goldmedaille für den Deutschen Schützenbund. Die mehrfache Europameisterin und Militär-Weltmeisterin mit dem Kleinkalibergewehr war bei zunehmendem Wind taktisch sehr gut eingestellt und absolvierte in einer atemberaubenden Geschwindigkeit gepaart mit perfekter Präzision die Serien 100-99-100-99-100-100, dazu 36 Innenringzehner in knapp dreißig Minuten.
Diese Top-Leistung konnte auch die favorisierte Europameisterin von Osijek 2009 im KK-Liegendkampf Marie Entqvist aus Schweden nicht mehr übertreffen. Mit 597 Ringen wurde sie mit Silber belohnt. Die Engländerin Mary Pearse sicherte sich mit 593 Zählern und 32 Innenringzehner die Bronzemedaille.
Auch die 36-jährige Team-Vizeeuropameisterin Gudrun Wittmann (Fischbachau) schlug sich mit ebenfalls 593 Ringen prächtig, hatte aber in der Endabrechnung einen Innenringzehner weniger auf ihrem Konto als die routinierte Engländerin und erreichte den hervorragenden vierten Platz. Mit 591 Ringen und im Gesamtklassement Rang sechs komplettierte die 38-jährige EM-Bronzemedaillengewinnerin Harriet Holzberger (Forstinning) die beachtliche Erfolgsbilanz der DSB-Schützinnen bei der Generalprobe für die Heim-WM in München.
Im Teamwettbewerb triumphierte das DSB-Trio in der Besetzung Eva Friedel Gudrun Wittmann und Harriet Holzberger mit 1782 Ringen überlegen vor den Teams aus der Schweiz mit 1768 Ringen und Frankreich mit 1766 Ringen.
Bei den Herren siegte Tomas Jerabek aus Tschechien mit 599 Ringen vor den beiden Schweden Per Sandberg mit ebenfalls 599 Ringen und Johan Gustafsson mit 598 Zählern. Ihre Zugehörigkeit zur Weltklasse im Liegendkampf konnten der 41-jährige Europameister von Granada 2007, Matthias Raiber (Ulm), als Sechster mit 597 Ringen sowie der 34-jährige Europameister von Osijek 2009, Richard Dietzsch (Oberau), mit ebenfalls 597 Ringen und Platz sieben erneut unter Beweis stellen.
Der 32-jährige WM-Starter Alexander Strohmann (Bielefeld) wurde mit 593 Zählern auf Rang 22 notiert. Der 34-jährige WM-Teilnehmer Christian Dreßel (Adelsdorf) konnte an diesem Tag sein Potenzial nicht ausschöpfen und landete mit 590 Ringen abgeschlagen auf dem 28. Platz. Im Mannschaftswettbewerb ging die Goldmedaille mit 1792 Ringen an Tschechien vor der Schweiz mit 1784 Ringen und Frankreich mit 1782 Ringen. Das deutsche WM-Team mit Richard Dietzsch, Alexander Strohmann und Christian Dreßel scheiterte mit 1780 Ringen knapp an einem erhofften Podestplatz.
Zum Anschluss des LAPUA Europacups konnte Eva Friedel bei ihrem Debüt auch im Dreistellungskampf mit dem Sportgewehr bei wechselhaftem Wind eindrucksvoll überzeugen. Nach 196 Ringen im Liegend-, 193 Ringen im Stehend- und 189 Ringen im Kniendschießen und einer Gesamtringzahl von 578 Zählern kam der Schützling von Heimtrainer Raimund Blattmann (Pfaffenweiler/Foto rechts) hinter der mehrfachen Welt- und Europameisterin Charlotte Jakobsen (Dänemark), die mit 584 Ringen gewann, auf den Silberplatz. Dritte wurde mit 574 Ringen Bettina Bucher aus der Schweiz.
Im Dreistellungskampf mit dem Freigewehr siegte Valerien Sauveplane (Frankreich) mit 1176 Ringen vor Tomas Jerabek (Tschechien) und Simon Beyeler (Schweiz), die beide 1171 Ringe erzielten. Mit dem Standardgewehr holte Milan Mach (Tschechien) mit 588 Ringen souverän die Goldmedaille vor Per Sandberg (Schweden) mit 583 Ringen und Tomas Jerabek mit ebenfalls 583 Ringen.
Mit insgesamt zwei Goldmedaillen und einer Silbermedaille wurde Eva Friedel erfolgreichste Teilnehmerin des Europacups in Thun. Mit diesen überragenden Leistungen hat sie sich für das LAPUA Europacup-Finale Ende September in Pilsen (Tschechien) qualifiziert. Beim Saisonabschluss werden in den fünf ISSF-300-Meter-Gewehrdisziplinen Preisgelder von insgesamt 25.000 Euro an die Medaillengewinner ausgeschüttet. Quelle: DSB
